Das Terrarium soll lt. Gutachten vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von 1997 (Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien) folgende Maße haben:
Länge x 1,0 - Breite x 0,5 - Höhe x 0,75 der Gesamtlänge der Schlange. Das sind die empfohlenen Mindestmaße für zwei Schlangen gleicher Größe. Für jedes weitere Tier 20 Prozent Zuschlag.
Hier steht insbesondere die geforderte Höhe des Terrariums in der Kritik, handelt es sich doch beim Königspython um einen Höhlenbewohner und nicht um eine Baumschlange, was anatomisch auch sichtbar ist. "Was für ein Geräusch" wenn ein adultes Königspythonweibchen mit ca. 2 kg aus ca. 75 cm Höhe von einem Kletterast auf den Terrariumboden fällt.
Das Terrarium soll betriebssicher und ausbruchsicher sein. Verschiedene Terrarium-Typen sind möglich wie z.B. Glasterrarien, Holzterrarien, Kunststoffterrarien oder Regalsysteme (Racksysteme).
Die Einrichtung soll einen Unterschlupf bzw. eine Versteckmöglichkeit aufweisen, das Material ist dabei zweitranging wie z.B.Ton-Blumentöpfe, Plastik-Blumentöpfe mit Schlupfloch, Holz oder Kork oder aus dem Handel fertige Höhlen aus Kunststoff usw.
Wichtig ist, dass alle Versteckmöglichkeiten gut zu reinigen bzw. desinfizieren sind und das Versteck vor allem eng ist. Damit wird dem Python ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt.
Ein Wassergefäß mit frischem Wasser muß stets zur Verfügung stehen.
Als Bodengrund verwenden wir Aspen-Einstreu aus dem Handel und Zeitungspapier.
Als Beleuchtung können verschiedene Beleuchtungskörper aus dem Handel verwendet werden. Wichtig ist, dass alles gut abgesichert ist und die Tiere keinen Stromschlag erleiden und vor allem dass sie sich nicht durch direkten Kontakt verbrennen.
Die Einrichtung eines Terrariums kann je nach Geschmack von einfach und zweckmäßig bis hin zu natürlicher und pflegeaufwand-intensiveren Einrichtung sein.
Die Lufttemperatur tagsüber ca. 28°C - 30°C (lokal bis 35°C)
Die Nachttemperatur ca. 25°C (März bis November)
Die Nachttemperatur wird weiter abgesenkt auf ca. 20°C bis 22°C (November bis Februar)
Die erforderlichen Temperaturen werden erreicht mittels Heizthermostatate mit Nachtabsenkung und Steuerung, Heizmatten, Heizkabel und Heizbänder oder verschiedenen Beleuchtungskörpern.
Die Luftfeuchte soll ca. 60% bis 80% sein. (März bis Oktober) In der Trockenzeit auch darunter.
In der Natur verbringen Python Regius die meiste Zeit in unterirdischen Bauten von Nagern. Hier haben sie eine natürliche Feuchtigkeit durch das umgebende Erdreich das zum Wohlbefinden beiträgt. Im Terrarium muß nachgeholfen werden z.B. durch Sprühen oder Ultraschallvernebler, größere Wasserbehälter (Verdunstung) und Einbringen verschiedener Substrate, (z.B. Moos) die etwas feucht gehalten werden.
Grundsätzlich sollte man bei Nahrungsverweigerer die Haltungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchte überprüfen. Zum Wohlfühlen des Königspythons sollten auch Versteckmöglichkeiten vorhanden sein bzw. darauf hin überprüft werden.
Auch muss nicht jede Nahrungsverweigerung kritisch gesehen werden.
Königspythons (insbesondere Männchen) können vor allem in der Paarungszeit einige Wochen lang nicht ans angebotene Futter gehen.
Weibchen können bei der bevorstehenden Eiablage Wochen zuvor die Nahrung einstellen bzw. nur sporadisch fressen.
Es können verschiedene Gründe sein wie z.B. Paarungszeit, Trächtigkeit, Erlangung der Geschlechtsreife, Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchte aber auch Krankheit.
Hier ist Geduld angesagt und Sie können sich hier Zeit nehmen und Ihre Tiere genauer beobachten. Probieren Sie verschiedene Fütterungsmöglichkeiten aus!
Daher ist es ratsam, verschiedene Futtertiere in verschiedenen Größen zur Verfügung zu haben und Futtertiere tot wie lebend auszuprobieren.
Meistens handelt es sich um eine Jahr für Jahr wiederholende Zeit, in denen Königspythons hartnäckig das Futter verweigern bzw. nur sporadisch ans Futter gehen und Fresspausen einlegen.
Jedoch auch diese Zeit (wenige bis mehrere Wochen) vergeht und das Problem löst sich in den meisten Fällen von alleine, sofern die Tiere nicht krank sind.
Bei Gewichtsverlust Routine-Check (Kotuntersuchung, Abstriche) von einem reptilienkundigen Tierarzt vornehmen lassen!
Geschlechtsbestimmung
Weibchen werden größer und Männchen können bei gleicher Größe einen längeren Schwanz aufweisen. Die Aftersporne sind bei Männchen besser entwickelt usw. Diese u.a. sichtbaren Unterschiede sind bei Python Regius individuell unterschiedlich ausgeprägt, aber damit sind sie nicht "sicher" bestimmbar.
Es gibt aber zwei häufig angewandte Methoden zur "sicheren" Geschlechtsbestimmung.
Einmal das "Poppen" und das "Sondieren". Bei beiden Vorgehensweisen ist eine Verletzungsgefahr da, insbesondere beim Sondieren kann das Tier lebensgefährlich verletzt werden. Aus diesem Grunde sollte dies nur unter Anleitung eines darin erfahrenen Pflegers erlernt werden.
Vor allem bei Jungtieren wird das Geschlecht durch "Poppen" bestimmt. Ältere Tiere werden meist "sondiert".